Immer mehr Gemüse pflanzen wir in Mulch (Biomasse, zb. Wintergründüngung, Wickrogge, oder Klee-Gras)
Der Mulch ist für den Boden wie Sonnencreme 😉 er schützt den Boden vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen und Wind. Dadurch kann Erosion sehr gut verhindert werden. Dank gleichmässigerer Temeratur und Feuchtigkeit gedeihen die Pflanzen oftmals besser und werden so robuster gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Da kein Licht mehr auf die Erde fällt, keimen keine Samenunkräuter welche wir sonst mit viel Aufwand im Schach halten müssten.
Nebst all den praktischen Vorteilen ist der Mulch ein Festessen für die Würmer und andere Bodenbiologie. Über die Jahre verbessert sich die Krümmelstruktur und es wird Humus aufgebaut, was uns langfristig einen fruchtbaren Boden sichert.
Den Mulch anzubauen, ernten, ausbringen und in den Mulch pflanzen ist sehr aufwändig.
Geschmack und Qualität der Gemüse und Gesundheit vom Boden bestätigen uns jedoch dass der Aufwand sich lohnt.
Studie zeigt verbesserte Nährwerte bei Lebensmitteln aus regenerativem Anbau
Erste Vergleichsstudie zeigt erstaunlich klare Resultate.
Landwirtschaftsbetriebe, die regenerative Anbaumethoden wie Direktsaat, Bodenbedeckung und vielfältige Fruchtfolgen einsetzen, produzieren Lebensmittel mit höherem Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Phytochemikalien. Das ergab eine Studie der Universität Washington, die am 27. Januar 2022 erschien.Die Feldfrüchte aus regenerativen Betrieben enthielten beispielsweise 34% mehr Vitamin K, 15% mehr Vitamin E, 14% mehr Vitamin B1 und 17% mehr Vitamin B2 als solche aus herkömmlichem Anbau. Sie enthielten ausserdem 11% mehr Kalzium, 16% mehr Phosphor und 27% mehr Kupfer.
Der Stichprobenumfang war allerdings relativ klein. Es braucht dringend weitere Untersuchungen.
Wir vom Eichhof setzen alles daran gesundes und schmackhaftes Gemüse für Sie anzubauen.
Brix-Wert-Messung von Gemüse und Blattsaft
Auf dem Eichhof produzieren wird nicht nur qualitativ hochwertige Gemüse und Getreideprodukte. Wir sorgen auch für einen gesunden Boden und tragen so unseren Teil bei zur langfristigen Versorgungssicherheit.
Viele unserer Methoden entleihen wir dabei aus der Gedankenwelt der regenerativen Landwirtschaft. Diese junge Bewegung setzt sich zum Ziel, durch eine Stimulierung des Bodenlebens Humusaufbau, gesunden Boden und gesunde Pflanzen zu produzieren. Beispielsweise soll der Boden möglichst wenig bearbeitet werden, um die mikrobiellen Zersetzungsprozesse nicht zu stören, die Bodenlebewesen werden bewusst gefüttert mit eingearbeiteten Gründüngungen. Pflanzenfermente und Komposttee vitalisieren die Pflanzen direkt.
Wichtig bei solch innovativen Methoden ist das Überprüfen der Wirkung, sonstkönnen viel Arbeit und Geld verschwendet werden. Abnehmender Krankheits- und
Unkrautdruck sind gute Indikatoren, liefern aber keine handfesten Zahlen. Humusaufbau und Nährstoffgleichgewichte sind sehr wichtige Parameter, werden aber höchstens einmal jährlich mit der Bodenprobe festgestellt.
Eine schnelle und zuverlässige Überprüfung der Massnahmen bietet die Messung des Brix-Wertes. Einerseits misst man dabei den Zuckergehalt in den Blättern der Kulturpflanzen und kann daraus Rückschlüsse ziehen auf deren Photosynthese-Aktivität und Gesundheit. So kann beispielsweise die Wirkung einer Kompostteegabe schon wenige Stunden nach der Anwendung kontrolliert werden.
Andererseits kann bei Lagergemüse der Gehalt der Wurzel selber ermittelt werden, was eine Bewertung der eingelagerten Nährstoffe erlaubt. Der Brix-Wert gibt dem erfahrenen Landwirt eine Aussage zu der Interaktion der Pflanze mit dem Bodenleben, dem gleichgewicht zwischen Nährstoffaufnahme und pflanzeneigenen Stoffen, der Krankheitsanfälligkeit und der Frostresistenz.
Bevor man etwas messen kann, muss aber der Blatt- oder Wurzelsaft aus der Pflanze extrahiert werden. Dazu haben wir die Pflanzen zuerst mit dem Stabmixer oder dem Mörser angequetscht und danach mit der Knoblauchpresse ausgepresst. Den so entstandenen Saft konnten wir in das Refraktometer geben und so den Gehalt an gelöstem Zucker optisch messen.
Wir haben bei den meisten Kulturen einen durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Brix-Wert gemessen. Einige Pflanzen wiesen aber ausgezeichnete Werte auf, wie etwa Schwarzkohl, Schwarzwurzel und Zuckerrüben. Auch die Brechungslinien waren bei den meisten Messungen unscharf, dies Hinweis für eine hohe Nährstoffkonzentration.
Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Sie zeigen, dass Pflanzen welche gemäss biologischer Produktion eher langsam und naturnah wachsen, nahrhafter sind und so den Mehrpreis gegenüber konventionellen Produkten mehr als rechtfertigen. Interessant wird aber vor allem die nächste Messung, die einen Vergleich und damit eine Aussage über die Effektivität der Massnahmen zulässt. Natürlich halten wir euch darüber auf dem Laufenden.
Regenerative Landwirtschaft: Gründüngungen
Wie der Boden sich selbst ernährt:
Da der Eichhof nur wenige Tiere beherbergt, steht nur sehr wenig Hofdünger wie Gülle oder Mist zur Verfügung. Dieser Dünger ist auf vielen Betrieben dafür verantwortlich, dass Nährstoffe auf die Felder gelangen und Pflanzen wachsen können.
Auch auf dem Eichhof müssen der Boden und die Pflanze ernährt werden. Dafür wird auf die Methode von Gründüngungen zurückgegriffen.
Gründüngungen sind schon länger in der Landwirtschaft in Gebrauch. Mit der regenerativen Landwirtschaft erhalten sie jedoch wieder eine viel grössere Wichtigkeit. Sie bestehen aus verschieden Pflanzenarten, welche alle die Aktivität der Bodenlebewesen fördern, Nährstoffe in den Boden bringen und für kommende Kulturen verfügbar machen.
Eine gute Gründüngung hat eine hohe Fotosynthese-Leistung. Das bedeutet, dass die Pflanzen sehr viel Sonnenenergie und CO2 in Traubenzucker umwandeln. An einem sonnigen, warmen Tag kann die Pflanze dann bis zu 80 % dieses Zuckers durch die Wurzeln an den Boden abgeben. Dort können sich Bodenlebewesen wie Bakterien und Pilze etc. davon ernähren und vermehren.
Was ist besser als eine Gründüngung?
0Eine doppelte Gründüngung!! 🙂
Für eine doppelte Gründüngung muss bis spätestens Ende Juli eine Gründüngung (ideal Dominanzgemenge) gesät werden. Diese wird nach sechs Wochen (erste Septemberhälfte) flach eingearbeitet (3-8 cm). Darauf folgt idealerweise eine 10-14 tägige Flächenrotte.
Nach abgeschlossener Flächenrotte wird eine überwinternde Gründüngung gesät. Diese bedeckt und durchwurzelt den Boden während des Winters. Im Frühling wird zwei bis drei Wochen vor der Folgekultur die nächste Flächenrotte eingeleitet.
Der Vorteil einer doppelten Gründüngung ist, dass in derselben Zeit mehr Humusaufbau, Nährstofffixierung und Bodenbiologie erreicht werden kann als bei einer einfachen Gründüngung. Dies geschieht weil junge Pflanzen mehr Wurzelausscheidungen produzieren.
Frühkartoffeln pflanzen
So früh wie es die Bodenbedingungen zulassen pflanzen wir die ersten Kartoffeln und decken sie mit einem Vlies zu.
Kartoffel ernten
Etwa 100 Tage nach der Pflanzung können die Kartoffeln geerntet werden.
1. Gründüngung wird gesät
So rasch wie möglich wird eine schnellwüchsige, vielseitige Gründüngung gesät. Oft das «Dominanzgemenge»
1. Flächenrotte
Die Gründüngung wird flach eingearbeitet. Um Fäulnis zu verhindern und die Rotte zu beschleunigen spritzen wir ein Milchsäureferment ein (EM).
2. Gründüngung
Nach erfolgreicher Flächenrotte wird eine überwinternde, nicht abfrierende Gründüngung gesät. Zb. Wick-Roggen oder die Mischung «Wintergrün»
2. Flächenrotte
Im Frühjahr, ideal ab Blüte der wilden Steinobstarten bis Anfangs Mai kann die Gründüngung zusammen mit milchsaurem Ferment flach eingehobelt werden.
Neue Hauptkultur
Nach der abgeschlossenen Flächenrotte kann die neue Hauptkultur angebaut werden. Zb. Randen, Sellerie Kürbise, Zucchetti usw.